Januar 2024 – Wie schlecht sind kommerzielle Aligner-Anbieter?
Nicht wenige Patienten haben sich in den vergangen Jahren für Aligner kommerzieller Anbieter entschieden. Zu verlockend scheinen die vermeintlich günstigen Preise und die bequemen Abläufe vieler Online-Angebote zu sein. Jedoch berichten verschiedene Medien (z. B der NDR) sowie die Verbraucherzentrale, dass die Zahl enttäuschter und geschädigter Patienten erheblich ist – Beschwerden über die Behandlung und sogar Schädigungen sind keine Einzelfälle. Wer gewerblichen Anbietern den Vorzug vor einer professionellen kieferorthopädischen Betreuung gibt, geht Risiken ein!
Schmerzen und gesundheitliche Folgeschäden
Ein Beitrag des NDR berichtet von einer Patientin, die nach einer Aligner-Therapie unter Schmerzen leidet und über gesundheitliche Folgeschäden klagt. Der Grund: Der gewerbliche Aligner-Anbieter hatte einen behandlungsbedürftigen Fehlbiss nicht berücksichtigt. Der Berufsverband der Deutschen Kieferorthopäden (BDK) verzeichnet mittlerweile eine Fülle von Anfragen durch Patienten, die eine Beratung nach derartig missglückten Behandlungen suchen.
Geringere Diagnostikstandards?
Im Gegensatz zum Vorgehen in einer Praxis eines Fachzahnarzt für Kieferorthopädie, der die Behandlung in allen Phasen betreut, gelten bei kommerziellen Unternehmen offensichtlich geringere Standards. So werden beispielsweise die Untersuchung und der Intraoralscan in der Regel bestenfalls von Zahnmedizinischen Fachangestellten durchgeführt – Kontakt mit einem Fachzahnarzt besteht nicht. Auch wird die Notwendigkeit einer Röntgenaufnahme oft nicht gesehen.
Aufdringliches und teures Marketing
Der Bekanntheitsgrad gewerblicher Anbieter ist vergleichsweise groß. Erkauft wird diese Präsenz mit teuren Werbemaßnahmen. Beim erfolgreichsten Aligner-Unternehmen in Deutschland fließen pro Kunde etwa 500 bis 700 Euro ins Marketing – dies entspricht etwa 20 bis 25 Prozent des Budgets für die gesamte Aligner-Behandlung. Oder anders ausgedrückt: Von 100 Euro, die der Patient bezahlt, werden bis zu 25 Euro in Werbung investiert. Auch aufdringliche Rabatt-Aktionen via Telefon, SMS oder E-Mail gehören leider zum Standard.
Zahnkorrekturen gehören in Expertenhände
Was bei der Bewerbung von Zahnschienen durch Influencer und in bunten Spots schnell aus den Augen gerät: Aligner sind keine Lifestyle-Produkte, sondern kieferorthopädische Apparaturen! Dementsprechend gehören die Diagnostik und die Behandlung idealerweise in die Hände eines Fachzahnarztes für Kieferorthopädie.
Was ist ein Fachzahnarzt für Kieferorthopädie?
Die Bezeichnung „Fachzahnarzt für Kieferorthopädie“ ist für Sie ein Hinweis auf spezialisierte Fachkompetenz und langjährige Erfahrung. Es ist die höchstmögliche berufliche Qualifikation in der Kieferorthopädie. Nur ein Fachzahnarzt für Kieferorthopädie darf sich tatsächlich auch „Kieferorthopäde“ nennen. Um die Bezeichnung führen zu dürfen, ist nach dem abgeschlossenen Zahnmedizinstudium eine mindestens dreijährige Vollzeitweiterbildung mit anschließender Fachzahnarztprüfung erforderlich.